Wie können Angebote einen Beitrag zur Integration leisten? Das war Thema des 5. Workshops.
Inputgeber waren Kirsten Schneid vom Prix Jeunesse International, sowie Christiane Toyka-Seid und Nele Kister von HanisauLand.de. Präsentiert wurden die Ergebnisse von Christiane Toyka-Seid.
10 Thesen zum Flüchtlingsthema in den Medien
These 1:
Medienmacher sollten das Thema Flucht vermitteln, ohne Angst zu erzeugen. (Beispiel: Spielende Flüchtlingskinder zeigen, bei Fluchtgeschichten grausame Details weglassen).
These 2:
Medienmacher sollten den Alltag der Flüchtlingskinder in Deutschland zeigen und persönliche Geschichten erzählen (Identifikation).
These 3:
Medienkunde und Sprachförderung sind ein wichtiger Weg zur Integration (Radio zur Entwicklung des Hörverständnisses, Zeitung für den Wortschatz).
These 4:
Berichterstattung über Thema Flucht und Migration ist keine „Einweg-Kommunikation“. Medienmacher wecken damit bei Geflüchteten Interesse an der deutschen Medienlandschaft. Interesse der Flüchtlinge an der Zeitung steigt, wenn sie darin vorkommen.
These 5:
Medienmacher sollten Begegnungsräume schaffen, in denen geflüchtete und heimische Kinder zusammenkommen können. Ideal sind Medienprojekte, an denen sie gemeinsam arbeiten.
These 6:
Es braucht mehr Menschen mit Migrationshintergrund in den Medien. Sie haben häufig den besten Zugang zum Thema Flucht / Migration.
These 7:
Umfragen zeigen: Kinder wollen mehr über die Herkunftsländer der Flüchtlinge wissen (Traditionen, Kultur, vor allem auch positive Aspekte, etwa die Situation vor dem Krieg). Andererseits interessieren sich geflüchtete Kinder für den Alltag in Deutschland.
These 8:
Medienmacher sollten die Gemeinsamkeiten zwischen geflüchteten und heimischen Kindern mehr akzentuieren. Zugleich sollten sie keine Angst vor den Unterschieden haben.
These 9:
Integration funktioniert über Beiläufigkeit. Medienmacher sollten über Integration berichten, ohne diese immer explizit zu thematisieren (Beispiele aus dem interkulturellen Alltag bringen).
These 10:
Die Herausforderung für Medienmacher besteht darin, einen Spagat zu finden. Einerseits Beispiele für gelungene Integration zu zeigen, andererseits auch Probleme zu thematisieren.